Endlich zweikreisig!

Werbung unbeauftragt/Markennennung

Nach einigen Jahren mit der Rancilio Silvia hatte ich die Familie soweit, dass auch die Mitglieder dieser auf Siebträgergenuss standen. Dies äußerte sich in zwei Formen: einerseits blickte mein Sohn sehnsüchtig in Richtung Silvia, andererseits gab es nunmehr zwei Milchkaffeetrinker statt einem Puristen. Ich liebäugelte fortan mit einem Zweikreiser. Die Anforderung war klar: Ich wollte einen guten Espresso machen können, zuverlässiger als mit der Rancilio, es sollte eine vernünftige Brühgruppe verbaut sein, die Maschine dufte nicht zu ausladend und auch nicht zu teuer sein. Natürlich sollte sie mir ordentlich Dampf zur Verfügung stellen und nicht nach zwei Tassen schlapp machen. Gute Verarbeitung und benutzerfreundliche Bedienung waren ebenso Kriterien. Da sie prominent stehen würde, spielte auch das Aussehen eine nicht unwichtige Rolle. Zunächst startete ich natürlich vorab eine Tour durch die vielen Internetforen, die sich mit dem Thema Espresso und Siebträgermaschinen beschäftigen. Wie zu erwarten, gingen da die Meinung zu ein und demselben Gerät dermaßen auseinander, das eine wirkliche Empfehlung für eine Maschine für mich nicht gegeben war. Hilfreich ja, denn ich konnte einen kleineren Kreis von Kandidaten zusammen stellen. Aber da war ja noch meine Lieblingsrösterei Frankfurter Kaffeerösterei, die mich mit exzellentem Kaffee versorgt. Ihre Zentrale ist gekoppelt an einen großen Showroom. Im Espresso Store sind wirkliche Kaffeefreunde und Genießer beratend zur Stelle, wenn man Fragen hat. Schließlich weiß der Röster auch um die Qualtät der Maschinen. Und Fragen hatte ich viele. Da ich dort regelmäßig meine Bohnen hole, blieb es natürlich nicht bei einem Beratungsgespräch. Nach ausführlichen Erklärungen der Mitarbeiter zogen sich die Kreise um den einen, ins Auge stechenden Zweikreiser immer enger zu. Aber gut Ding will Weile haben. Anfang vergangenen Jahres war es dann soweit. Handhabung, Optik und Preis stimmten: Die Rocket Appartamento mit weißen Seitenteilen war mein! Schwer sind sie, die Maschinen. 27,8 kg bringt die Appartamento auf die Waage. Aber mit einem halben Kilo Espressobohnen als Zugabe wanderte sie schnellstens ins Auto. Ich konnte es kaum erwarten, den ersten Espresso zu ziehen, richtete mich aber dennoch auf eine längere Testphase ein, bis der erste tolle Caffè in der Tasse ist.

Vom Apfel- und Birnenwein

reife Äpfel

Was gibt es für den freudigen Genießer schöneres, als ein möglichst mehrgängiges Menü mit den korrespondierenden Weinen? Die edlen Produkte aus Reben der unterschiedlichsten Anbaugebiete machen aus den Speisen – richtig kombiniert – ein besonderes Genusserlebnis. Grundsätzlich. Auch ich liebe es, zu den einzelnen Gängen vom fachkundigen Sommelier die passenden Tropfen gereicht zu bekommen. Allerdings – und hier fängt mein Problem mit dem Guten aus der Rebe an – kann es bei einem Menü aus sieben Gängen durchaus vorkommen, dass spätestens beim Dessert ein schöner Rausch einsetzt. Nicht immer gewollt, nicht immer gut für das Geschmacksempfinden für das, was noch kommt. Und überhaupt nicht gut, wenn ich das Glück habe, kundenbindende Maßnahmen mit einem Essen zu verbinden. Aber es gibt – zum Glück – Alternativen.

Vom sauren Schoppen

Ich bin bekennender Hesse. Und was trinkt der Hesse, vorzugsweise der Frankfurter besonders gerne? Richtig! Apfelwein. Und wenn wir schon beim Klischee sind: Wie muss der Wirt einer Frankfurter Apfelweinwirtschaft sein? Knurrig und unhöflich. Da steckt Wahres drin, aber auch viel falsch verstandene Folklore. Denn die Ruppigkeit des Wirtes trat nicht selten dann auf, als der Gast sich über die schlechte Qualität des gereichten Apfelweines – möglichst aus eigener Herstellung – beschwerte. Statt die Fehlschmecker zu entschuldigen, die beim unsachgemäßen Keltern entstehen können, hörte man oft “ Der Schoppe muss so schmecke. Wenn’s der ned passt, geh‘ woanners hin.“

Junge Garde revolutionierte Apfelweinkultur

Dass diese“Folklore“ heute auf dem Rückzug ist und Apfel- und Birnenweine in der Sternegastronomie angekommen sind, verdanken wir Apfelwinzern, die neue Qualitätsmaßstäbe gesetzt haben, sortenreine Weine keltern, experimentieren, alte Apfelsorten hegen und pflegen, sich international vernetzen. Diese ehemals „junge Garde“ startete vor und 20 Jahren eine Revolution der Apfelweinkultur. Die Schneiders, Geigers, Waltz‘, Bordelets oder Herberths sorgten mit ihrer Profession und ihrem Genuss für einen Umdenken auch bei den großen Keltereien. Dies führte zu neuen und tollen Produkten aus Äpfeln,  Birnen und sogar zu „Mischwesen“ wie der Vermählung von Traube und Apfel.

Einzigartig – weltweit

Wer sich eingehender mit dieser Vielfalt befassen möchte und einen repräsentativen Blick auf die internationale Apfelweinszene werfen will, kommt an einem Ereignis nicht vorbei: Apfelwein weltweit im Palmengarten Gesellschaftshaus 2015!

http://www.apfelweinweltweit.de/Apfelweinmesse

Die 7. internationale Apfelweinmesse steigt am Sonntag, 12. April 2015, von 11 bis 18 Uhr im Frankfurter Palmengarten. Über 200 Sorten zum Verkosten, Hersteller aus aller Welt stehen zum Gespräch zur Verfügung, Keltereien aus aller Welt, dazu noch eine Vielzahl an Angeboten rund um den Apfelwein. Im wunderbaren Rahmen der „Frankfurter Guten Stube“.

 

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Dies soll der Auftakt zu wiederkehrenden Artikel zum Thema Apfel- und Birnenweine sein. Das ich – zum Glück – auch beruflich mit der Szene verbandelt bin, würde ich gerne mein gesammeltes Wissen hier einbringen. Als Apfelweinbotschafter und für Genuss!